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2023-06-15

BASISKOMPETENZEN: RESILIENZ

Unsere Gesellschaft steht vor einer Vielzahl an Herausforderungen, die vielfältige und tiefgreifende Veränderungen mit sich bringe und Einfluss auf das Leben von jedem Einzelnen von uns nehmen, auch auf das Leben unserer Kinder. Grundsätzlich gab es schon immer Veränderungen, denn meist sind sie dadurch bedingt, aktuelle Verhältnisse zu verbessern und für gemeinsame Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit einzustehen. Damit Kinder selbstbestimmte,  eigenverantwortliche und gemeinschaftsfähige Persönlichkeiten werden, die diese Gesellschaft sowie ihr eigenes Leben aktiv mitgestalten, benötigen Sie eine Vielzahl an Kompetenzen, die Basiskompetenzen.

Neben den bereits vorgestellten Personalen Kompetenzen und den Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext, spielen Fähigkeiten im Umgang mit  Veränderungen und Belastungen eine wesentliche Rolle. Die sog. Resilienz ist die Grundlage für einen souveränen Umgang mit individuellen, familiären und  gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen und trägt somit wesentlich zu einer positiven Entwicklung sowie Gesundheit und Wohlbefinden bei. Sie bezieht sich darauf, eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten wie auch soziale Ressourcen zu nutzen, um Veränderungen und Belastungen positiv bewältigen zu können. Wesentliche Faktoren für die Entwicklung von Resilienz sind eine sichere Bindung innerhalb der Familie und verlässliche Beziehungen zu feinfühligen  Bezugspersonen im Umfeld des Kindes, z.B. zu den Pädagog:innen in der Kita. Emotionale Wärme und Zuwendung, aber auch Regeln und Grenzen, die  Orientierung geben, ebenso wie zahlreiche weitere personale und soziale Kompetenzen, wie sie in den vergangenen beiden Ausgaben der Kita-Zeit dargelegt wurden, legen den Grundstein für die Entwicklung von Resilienz. In unserer täglichen Arbeit führen wir die Kinder an eine gesunde Lebensweise und effiziente Bewältigungsstrategien im Umgang mit Veränderungen und neuen Anforderungen heran. Wir fördern ihre Eigenaktivität und Verantwortungsübernahme. Dies fängt beispielsweise damit an, dass wir ein geschlossenes Konzept mit festen Gruppen haben, so dass jedes Kind Zugehörigkeit erfährt und in diesem überschaubaren Rahmen Beziehungen aufbauen und soziale Interaktionen gestalten kann. Ein fester Tagesablauf gibt den Kindern Struktur und Orientierung, so dass sie mit der Zeit verinnerlichen, welche Abläufe der Kitatag mit sich bringt und welche Übergänge sie erwarten. Übergänge stellen für die Kinder  Veränderungen dar, die durchaus herausfordernd sein können. So bedeutet das Ende der Freispielzeit z.B., die gerade durchgeführte Aktivität beenden zu müssen und aufzuräumen. Damit die Kinder sich darauf einstellen können, wird jeder Übergang im Vorfeld angekündigt, wie auch sonstige Veränderungen, die die Gruppe betreffen. Für all diese größeren und kleineren Wechsel gibt es in jeder Gruppe Rituale (z.B. wie ein Kind, das die Gruppe verlässt, verabschiedet wird, wie ein neues Kind Willkommen geheißen wird…).

Bewältigungsstrategien lernen die Kinder auch in Konfliktsituationen. Dies beinhaltet sowohl Konflikte in Interaktion mit anderen als auch innerliche Konflikte, z.B. weil ein geplantes Vorhaben, wie einen hohen Turm zu bauen, nicht so funktioniert wie erwartet. Wir sprechen mit den Kindern über den Auslöser eines Konflikts, wie dieser verlaufen ist und was alternative Möglichkeiten sind. Dabei kommen stets alle Beteiligten zu Wort, ihnen wird unvoreingenommen zugehört und sie werden ernst genommen. Kindern, die sich noch nicht (ausreichend) verbal äußern können, geben wir Worte, in dem wir das, was wir beobachtet haben schildern und ihnen ihr Verhalten und ihre Emotionen verbal spiegeln. So lernen sie, das äußerliche Geschehen mit ihrer Innenwelt in Verbindung zu bringen und selbst  Lösungsstrategien zu entwickeln.

Ebenso wird thematisiert, wenn etwas Freudiges passiert, wenn ein Kind einen Entwicklungsschritt geschafft oder eine selbst gesteckte Herausforderung  gemeistert hat. Indem wir dem Kind aufzeigen, welche Anstrengungen es unternommen hat, um erfolgreich zu sein, entwickelt es ein Verständnis dafür, wie es mit Herausforderungen positiv umgeht und welche Strategien es angewendet hat. Diese kann es in zukünftigen Situationen dann bewusster auswählen, um erfolgreich mit Veränderungen und Belastungen umzugehen.

Märchen und Geschichten eignen sich gut, um resiliente Verhaltensweisen zu thematisieren und sie auf selbst erlebte Situationen zu übertragen. Die Kinder können dabei verschiedene Sichtweisen einnehmen, Problemlösungen nachvollziehen und sich am Verhalten der Protagonisten im Sinne von Vorbildern orientieren. Die Biografien von „Little people, big dreams“, die in allen unseren Einrichtungen verwendet werden, bieten sich wunderbar dafür an, denn alle dargestellten Personen waren mir ganz unterschiedlichen Widrigkeiten konfrontiert, die sie überwunden haben, um zu den Personen zu werden, die sie waren bzw. sind. 

Der Alltag in unseren Kitas bietet vielerlei Situationen, in denen sich Lernprozesse, in denen Kinder verschiedene Strategien kennen und anzuwenden lernen,  realisieren lassen. Damit dies gut gelingt, brauchen Sie Erwachsene, die ihnen zugewandt und ein gutes Vorbild im Umgang mit Veränderungen, Stress und Belastungen sind.

Andrea Krohn, Leitung Fortbildungskoordination und Kinderschutz

Caro - 13:38:20 @ Allgemein



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